Ein Clan (Mehrzahl: Clans; von schottisch-gälisch clann „Kinder“) oder eingedeutscht Klan (Mehrzahl: Klane) war ursprünglich eine größere Familiengruppe in Schottland, die ein abgegrenztes Gebiet
bewohnte und ihre Herkunft auf einen gemeinsamen Urahnen zurückführte (siehe Schottischer Clan). Davon abgeleitet versteht die Ethnologie oder Völkerkunde unter einem Clan bei ethnischen Gruppen
und indigenen Völkern einen Familienverband, der sich zwar auf eine gemeinsame Herkunft bezieht, diese zumeist sagenhafte Abstammung aber nur ungenau oder widersprüchlich herleiten kann („fiktive
Genealogie“). Daneben gibt es so genannte totemistische Clans, die ihre Zusammengehörigkeit durch eine gemeinsame (bisweilen kultische) Beziehung auf ein Totem (Tier, Pflanze oder
Naturerscheinung) als ihrem Gruppen-Abzeichen herstellen.[2]
Im Unterschied zu Clans können so genannte Lineages (Abstammungsgruppen) ihre Abstammung von einer Stammmutter oder einem Stammvater genau und lückenlos benennen, in der Regel zehn und mehr
Generationen zurück. Ein Clan kann auch aus einem Zusammenschluss mehrerer Lineages bestehen,[3] beispielsweise bei den nach ihren Mütterlinien geordneten Irokesen-Indianern in Nordamerika. Deren
ziemlich großen Clans wurden jeweils von einer Clanmutter geleitet, die einen von Frauen gewählten Clanhäuptling an ihrer Seite hatte; alle Clanmütter und -häuptlinge bildeten gemeinsam den
Stammesrat.
In Clans gelten meistens exogame Heiratsregeln, die Ehepartner sollen außerhalb des eigenen Clans gesucht werden.[2] Bei einigen Indianer-Stämmen schlossen sich mehrere untereinander verwandte
Clans zu einer Phratrie (altgriechisch „Bruderschaft“) zusammen, einem kooperativen Verband, der bei Kultfesten oder der Kriegsführung wiederum mit anderen Phratrien zusammenarbeitete.
Im übertragenen Sinne werden in Computerspielen und im elektronischen Sport organisierte Mannschaften und Vereine als Clans bezeichnet.
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